Unternehmer
Flucht aus dem Großkonzern
Was will man eigentlich mehr? Einen sicheren Job, der Geld einbringt, die laufenden Kosten deckt und für die Rente vorsorgt? Wer würde dies einfach so aufgeben?
Doch in der großen weiten Welt warten noch viele weitere Herausforderungen, Abenteuer und Chancen.
Ein großer Konzern gewährleistet zu meist ein sicheres Einkommen und einen geregelten Alltag. Jedoch kann auch dies zu psychischen Problemen führen, wenn junge Talente im Unternehmen unter gehen und sich Ideen irgendwo in der Hierarchie verlieren. Doch deswegen einfach so kündigen? Wieso nicht?
„So viele Leute gehen einer Tätigkeit nach, die ihnen nichts bedeutet“, sagt Dom Jackman dem KarriereSPIEGEL . „Die meisten trauen sich aber nicht zu kündigen – auch, weil sie keine Alternative sehen. Die wollen wir ihnen bieten.“ Der 31-Jährige ist Mitbegründer von Escape the City.
Escape the City – aussteigen und neu anfangen
Escape the City wurde von zwei jungen Londonern gegründet, die in ihren Jobs unglücklich waren, Sie fanden heraus, dass dies nichts für sie ist und suchten nach einer Organisation, die ihnen auf ihrem Weg helfen würde. Als sie keine fanden, gründeten sie selbst eine.
Daraus entwickelte sich eine globale Job-Community mit mehr als 140.000 Mitgliedern.
Auf der Website von Escape the City finden sich allerhand ungewöhnliche und abenteuerliche Jobs. Über einen Regler, kann man angeben, wie wild ein Job sein darf oder wie sicher er doch lieber sein sollte. Außerdem zeigt das Portal mehrere Geschichten von erfolgreichen Aussteigern, die nun glücklich sind mit ihrem neuen Leben.
Escape zum Hören, Lesen und Lernen
Die Job-Suche auf der Website ist kostenlos, nur die Inserate sind für die Unternehmen kostenpflichtig. Nur wer die Bedingungen erfüllt, kann sein Stellenangebot einstellen.
Jetzt wollen die Jungunternehmer von Escape the City auch offline aktiv werden und eröffneten eine Escape School in London mit themenspezifischen Vorträgen und Workshops. Um auch weiter auf dem deutschen Markt aktiv zu sein, haben sie ihr Buch „Das Escape Manifest – Das Leben ist kurz. Steigen Sie aus. Kündigen Sie. Fangen Sie etwas Neues an.“ Nun auch auf Deutsch herausgebracht.
Weiterbildung und Recruiting im Kampf gegen den Fachkräftemangel
Der Begriff des Fachkräftemangels ist in der Arbeitswelt und in den Medien allgegenwärtig. Um die Situation in den Griff zu bekommen, sind die Unternehmen gefragt. Besonders der Rekrutierungsweg und die Bereitschaft und Umsetzung von Weiterbildung der Mitarbeiter spielen dabei eine tragende Rolle.
Um zu verstehen, wie der Fachkräftemangel zu bekämpfen ist, muss man sich ansehen, wie die Ausgangslage aussieht: Ältere Fachkräfte scheiden aus dem Beruf aus, aber es besetzen nur wenige Junge ihre Plätze, denn die Geburtenrate sinkt. „Nach Untersuchungen können mangels ausreichend qualifiziertem Nachwuchs schon jetzt etwa vier von zehn Stellen in Deutschland nicht oder nur schwer besetzt werden, was viele Mittelständler betrifft“, erklärt Vincent Belliveau vom Personalverwaltungs-Softwarehersteller „Cornerstone OnDemand“, der Tageszeitung Die Welt im Interview.
Dennoch müssen sich Unternehmen noch lange nicht mit dem Fachkräftemangel zufrieden geben, räumt Beliveau ein: „Sie müssen noch stärker nach Auswegen suchen und innovative Ideen entwickeln, um im Inland oder im Ausland nötige Fachkräfte zu finden.“ Dies hinge vor allem auch von den Rekrutierungskanälen der Unternehmen ab. Jobsuche und Jobangebote via Social Media Plattformen ist ein kommender Trend.
Durchschnittlich die Hälfte der Unternehmen haben Probleme Fachkräfte zu finden

Quelle: forsa-Studie im Auftrag von „Springest“

Quelle: forsa-Studie im Auftrag von „Springest“
Bessere Richtlinien für berufliche Weiterbildung
Grund für diese Situation könnten fehlende Richtlinien sein. „Weder Gesetze noch Tarifverträge geben in einem einheitlichen und verbindlichen Rahmen vor, wie berufliche Weiterbildung zu definieren, zu organisieren, zu finanzieren und zu zertifizieren ist“, sagt Hans-Ulrich Nordhaus, Leiter der Abteilung Bildungspolitik und Bildungsarbeit in DGB-Bundesvorstand.
Auch wird die Möglichkeit in Betracht gezogen, die Mitarbeiter mehr in die Wahl zur Weiterbildung miteinzubeziehen, was Dirk Werner vom Institut für deutsche Wirtschaft jedoch ablehnt. Schließlich seien Weiterbildungen Investitionen seitens der Unternehmen über deren Tätigkeit diese allein die Entscheidungsgewalt haben.
Dies stößt bei Nordhaus auf Kritik: „Das zeugt von mangelndem Vertrauen in die eigene Belegschaft – ein Armutszeugnis“.
Was verdienen eigentlich die CEOs von Internetfirmen?
Karriere in einem Online-Unternehmen zu machen, zahlt sich aus – auch auf dem Konto. Cribb veröffentlichte im September eine Gehaltsstudie von Geschäftsführern und Vorständen aus der deutschen Internetbranche: 216.775 Euro verdient hier ein CEO durchschnittlich. Aber es gibt breite Spannen.
Karriere Blog liegt die Gehaltsstudie vor und wirft einen Blick drauf:
„Nur“ 65.000 Euro Jahresgehalt bekommen Geschäftsführer aus dem unteren Ende der Gehaltsspanne, vorwiegend aus dem Kreativ-Bereich, 700.000 Euro hingegen die Chefs am anderen Ende der Liste. Damit erreichen Online-Unternehmen eine beträchtliche Gehaltsspanne von über 1000% – rekordverdächtig.
Die Top-Verdiener
Die Top-Verdiener kommen hier allesamt aus dem eCommerce-Bereich und führen die Spitze mit gesundem Abstand zu den anderen Gehältern an. Vorsitzende von Portalen und Marktplätze erreichen ebenfalls ein überdurchschnittliches Einkommen, CEOs aus Medienhäusern und Agenturen hingegen ein unterdurchschnittliches.
Online wie Offline: Vorstand bleibt noch Männersache
Obwohl die Internet-Branche mit vielen Konventionen aus den anderen Wirtschaftsbereichen bricht, bleibt sie sich in einer Linie leider treu: der Prozentsatz an Frauen in Chefpositionen ist auch hier unterirdisch: gerade mal sieben Prozent der Führungspositionen sind weiblich besetzt – kein sonderlich erfrischendes Signal.
Bleibt abzuwarten, wie die Gehaltsstudie in fünf Jahren aussehen wird – wir sind gespannt.
![]() |
Quelle: Cribb Personalberatung |
Mit Mac, Latte und der WSJ im Café
Florian Schröder formulierte das Bild bereits 2009: die Generation IMM (irgendwas mit Medien) „sitzt mit nem Mac und ner Latte im Café und arbeitet an einem Projekt“. Das Wall Street Journal ergänzt dieses schöne Klischee und lädt die Start-Up Szene in Berlin zum Tech Café ins KaffeeMitte.
Zusammen mit t3n, Venture Village und deutsche-startups.de macht das TechCafé des Wall Street Journals Halt in Berlin. Nach dem Start in London vom 12. bis 14. September 2012 nun also das deutsche Zentrum der Start-Ups, bevor es dann weiter nach New York geht.
Das Programm
Eröffnung ist am Mittwoch, 6. März ab 8 Uhr, das Programm startet dann mittags ab 12 Uhr mit bekannten Größen der Szene: Dr. Johannes Bruder von RocketInternet und Felix Swoboda von Mobile Event Guide. Sie referieren über die Möglichkeiten, wie junge Unternehmer von den Großen lernen können und andersrum.
Ab 18:30 startet die zweite Phase mit dem Thema Trends und Zukunft im Digital Business. Dabei soll auch auf den Standort Berlin eingegangen werden, der als Hochburg für neue Geschäftsideen gesehen wird. Hierzu tragen Cornelia Yzer (CDU), Senatorin für Wirtschaft, Technologie und Forschung, Lars Hinrichs von Xing sowie Stephan Jaquemot von Microsoft ihre Sicht der Dinge vor.
Abschluss ist am Donnerstag mit den Vorträgen von Sebastian Bielski von TeamEurope und Dr. Guido Sandler von der Bergfürst AG über die Erfolgsfaktoren für Start-Ups.
Warum es sich lohnen dürfte
Das TechCafé dürfte mehrere Ziele verfolgen: im Vordergrund stehen die Redner und ihre Beiträge, um den Besuchern wertvolle Infos aus erster Hand zu liefern. Doch auch das Netzwerken, Kennenlernen von neuen Persönlichkeiten in der Start-Up-Szene sowie das Entdecken neuer Ideen, die bald realisiert werden sollen, dürften den wirklichen Mehrwert dieser Veranstaltung bieten. Dass vor allem Letzteres wirklich interessant ist, konnten wir schon bei der Echtzeit in München beobachten, welches von deutsche-startups.de im November letzten Jahres organisiert wurde.
Businessplan – Was gilt zu es zu beachten?
Ein Businessplan ist der Grundstein für Ihre Existenzgründung. Hier werden alle Chancen und Risiken ihres Geschäftsmodells erörtert und plausibel zusammengetragen. Der bereits vorhandene Markt wird analysiert und das eigene Vorhaben dort erfolgreich zu integrieren versucht. Es gibt einige Punkte, die Sie bei der Aufstellung Ihres Businessplans berücksichtigen sollten.
Sinn und Zweck
Sie möchten Investoren oder die Bank von ihrem unternehmerischen Vorhaben überzeugen? Dann ist es besonders weichtig, herauszuarbeiten, welchen Sinn und Zweck Ihre Unternehmung erfüllen und darstellen soll. Welches Ziel verfolgen Sie und in welchem Zeitraum wollen Sie Ihre Zielvorstellungen realisieren? Erst wenn Sie sich intensiv mit diesen und weiteren Fragen auseinandergesetzt haben, wird ihr Businessplan zum Erfolg führen.
Inhalt
Nachdem Sie sich über die Vision Ihres Unternehmens ausführliche Gedanken gemacht haben, geht es an den genauen Inhalt Ihres Vorhabens. Beschreiben Sie, was Ihr Produkt darstellt und welchen Mehrwert es für die Zielgruppe hat. Zusätzlich ist es wichtig, welchen Entwicklungsstand Ihr Produkt genau innehält. Scheuen Sie sich nicht davor, auch eventuelle noch vorhandene Probleme zu beschreiben. Das ist für Ihren Ansprechpartner positiv zu berücksichtigen, erkennt er damit doch Ihren Realitätssinn und Ihr Unternehmensgespür.
Klare Richtlinien
Natürlich wollen Sie in Ihrem Businessplan mit Worten überzeugen. Doch denken Sie stets daran, dass Investoren oder die Bank nicht immer Experten in Bezug auf die Inhalte Ihres Businessplans sind. Deshalb sind auch einige Richtlinien für das Ausformulieren zu beachten:
- überzeugen Sie mit Klarheit
- auch Laien müssen am Ende verstehen, worum es sich handelt
- der Plan ist optisch zum Lesen ansprechend und für den Leser angenehm strukturiert
- die Darstellung ist einheitlich
Um es auf den Punkt zu bringen: Ihre schriftliche Geschäftsidee überzeugt mit Klarheit und leserlicher Einfachheit. Weniger ist hier oft mehr! Erkundigen Sie sich im Vorfeld ein wenig über Ihre Investoren beziehungsweise über Ihre Bank. Was könnten die Erwartungen sein und können Sie diese erfüllen? Manchmal bringt ein wenig Charme gleich einen wesentlich besseren Gesprächseinstieg. Überzeugen Sie mit Außergewöhnlichkeit, die jedoch weder zu arrogant noch zu schüchtern wirkt. Leben Sie Ihren unternehmerischen Geist und strahlen Sie nach außen. Jeder hat mal klein angefangen, ihre Unternehmung muss jedoch nicht klein bleiben – der Businessplan ist der erste Schritt dazu.
Bildquelle: Gerd Altmann – pixelio.de